Kommt die Gelbe Tonne im ZAW-Gebiet?

Im Dezember 2023 wurde durch die Verbandsversammlung beschlossen, dass die sogenannten Leichtverpackungen (LVP) bis Ende 2027 weiterhin auf den Recyclinghöfen und Recyclingzentren eingesammelt werden. 

Für den Fall einer Umstellung auf die Gelbe Tonne ist ein Vorlauf von mehr als einem Jahr notwendig, denn die Ausgestaltung des Erfassungssystems muss zwischen dem ZAW und dem zuständigen Dualen System abgestimmt und die notwendigen Vorbereitungen für eine Systemumstellung getroffen werden. 

Deshalb soll die Entscheidung, wie es mit der LVP-Sammlung weitergeht, frühzeitig schon in 2025 fallen.

 

Die Ergebnisse unserer Kundenumfrage:

Hier haben wir die wichtigsten Infos rund um die Gelbe Tonne für Sie zusammengefasst. 

Was darf in die Gelbe Tonne?

Über die Gelbe Tonne können alle Leichtverpackungen, kurz LVP, entsorgt werden. Hierzu zählen restentleerte Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Aluminium, Weißblech und verschiedenen Verbundstoffen. Beispiele hierfür sind Konservendosen, Plastikbecher, Milch- und Safttüten, Alufolien sowie Verpackungen von Wurst, Käse und Eis. Auch Plastiktüten, Styroporverpackungen, Shampooflaschen, Nudeltüten, Kronkorken, Zahnpastatuben sowie Tiefkühlverpackungen gehören dazu. 

Nicht dazu zählen Verpackungen aus Glas sowie Papier und Pappe.

Was spricht für die Gelbe Tonne?

Komfort und Bequemlichkeit

Die Einführung der Gelben Tonne würde die Entsorgung der Leichtverpackungen für die Einwohner erleichtern. 
Anstatt diese Verpackungsabfälle zum Wertstoffhof zu bringen, könnten diese direkt zu Hause in die Gelbe Tonne gegeben und regelmäßig abgeholt werden. Dies spart Zeit und Fahrtwege, insbesondere für ältere Menschen oder Menschen ohne Auto, die den Weg zum Wertstoffhof als beschwerlich empfinden.

 

Erhöhung der Sammelquote

Mit der Gelben Tonne könnten mehr Verpackungsabfälle getrennt erfasst werden. Die Hürde, die Abfälle zum Wertstoffhof zu bringen, entfällt, wodurch sich die Sammelmenge der Leichtverpackungen erhöhen würde.
Statistisch gesehen fiel die Menge der gesammelten Leichtverpackungen im ZAW-Gebiet 2022 mit 11 Kilogramm pro Einwohner vergleichsweise niedriger aus als der bayerische Durchschnitt mit 22 Kilogramm.

 

Weniger Verkehr

Durch die Einführung einer flächendeckenden Abholung von Verpackungsabfällen über die Gelbe Tonne könnte die Zahl der Autofahrten zu den Wertstoffhöfen reduziert werden, was wiederum den CO²-Ausstoß verringert.

 

Zeitersparnis für die Bürger

Viele Menschen empfinden den Weg zum Recyclinghof und das Vorsortieren der Wertstoffe als zeitaufwendig. Mit der Gelben Tonne fällt dieser Aufwand zumindest für Verpackungen weg, was den Alltag entlasten würde.

Was spricht gegen die Gelbe Tonne?

Kostenfaktor

Die Einführung der Gelben Tonne führt zu zusätzlichen Aufwendungen. Neue Behälter müssten angeschafft und das Abholsystem organisiert werden. Der Wegfall der Erstattungen der Dualen Systeme für die Mitbenutzung der Recyclinghöfe wirkt sich unmittelbar auf die Gebührenkalkulation aus. Fallen die Einnahmen weg, muss dies durch
Kosteneinsparungen wie der Schließung von Anlagen oder durch Gebührenerhöhungen ausgeglichen werden.

 

Logistische Herausforderungen

Gerade in ländlichen Gebieten des ZAW Donau-Wald sind manche Haushalte schwer erreichbar, was die Abholung zeit- und kostenintensiv machen kann. Zudem kann es in dicht bebauten Wohngegenden Platzprobleme geben, da eine zusätzliche Tonne den verfügbaren Raum weiter einschränkt.

 

Qualität der Sammlung

Eine Gelbe Tonne bietet keine Garantie dafür, dass die Abfälle richtig sortiert werden. Die Quote der Fehlwürfe macht bis zu 50 % der Sammelmenge aus, was zu Problemen bei der Weiterverarbeitung und der Qualität des Recyclings führen könnte. Bei einer hohen Fehlwurfmenge muss ein großer Anteil des gesammelten Materials letztlich verbrannt werden (energetische Verwertung)

 

Getrennte Zuständigkeiten

Aktuell ist der ZAW Donau-Wald der zentrale Ansprechpartner für sämtliche Abfälle – sowohl bei den Tonnen als auch auf dem Recyclinghof. Für die Abholung einer Gelben Tonne würde von den Dualen Systemen ein privates Entsorgungsunternehmen beauftragt werden, das dann alleinig für diesen Teil der Abfälle verantwortlich ist.

Welche Auswirkungen hätte eine Gelbe Tonne auf das bewährte System der Recyclinghöfe?

Die Verpackungsabfälle sind nur ein kleiner Teil der dort erfassten Abfallarten

Am häufigsten bringen die Kunden Grüngut, Bauschutt und Metallabfälle vorbei, auch Elektroaltgeräte und Problemabfälle werden dort tagtäglich zur fachmännischen Verwertung übernommen. Und auf den 28 Sperrmüllsammelstellen kann das ganze Jahr über sperriger Abfall entsorgt werden.

Verlust an Arbeitsplätzen an den Recyclinghöfen

Wenn die Verpackungsabfälle direkt über die Gelbe Tonne gesammelt würden, könnte dies zu einem Rückgang der Frequentierung der Wertstoffhöfe führen. Dadurch könnten Arbeitsplätze auf den Wertstoffhöfen gefährdet werden, da weniger Personal benötigt wird, um die abgegebenen Abfälle zu kontrollieren und zu sortieren.

Mit Einführung einer Gelben Tonne besteht grundsätzlich das Risiko, dass sich Bürger den Weg zum Recyclinghof sparen und die Abfalltrennung darunter leidet

Kleinteilige Gegenstände wie Batterien oder Elektro-Kleingeräte könnten vermehrt in der Restmülltonne landen. Der ZAW plant, die Entscheidung sorgfältig abzuwägen, um den Bürgern einen guten Service zu bieten und gleichzeitig die Recyclinghöfe so weit wie möglich zu erhalten. Sollte die Umstellung beschlossen werden, könnte die Gelbe Tonne ab 2028 in der Region eingeführt werden.

FAQs zur Gelben Tonne

Wann würde die Gelbe Tonne eingeführt?

Wenn die Entscheidung für die Gelbe Tonne fällt, startet das neue System ab 2028. Aber Achtung: Die Entscheidung muss bereits 2025 getroffen werden, um genug Zeit für die Umstellung zu haben.

Was darf rein in die Gelbe Tonne?

In die Gelbe Tonne gehören alle leeren Verkaufsverpackungen aus Kunststoff, Metall und Verbundstoffen wie z. B.Joghurtbecher, Plastikflaschen, Getränkekartons, Wurst- und Käseverpackungen, Aluschalen, Plastiktüen, Konservendosen, Nudeltüten, Styroporverpackungen, restentleerte Spraydosen usw.

Kein Glas, Papier oder Karton.

Muss ich Verpackungen vor dem Einwerfen ausspülen?

Es reicht, wenn die Verpackungen löffelrein oder tropffrei (also leer) sind. Die Verpackungsabfälle werden in Sortieranlagen weiterverarbeitet.

Darf ich auch kleine Elektrogeräte in die Gelbe Tonne werfen?

Nein, Elektrogeräte gehören nicht in die Gelbe Tonne. Sie müssen über den Recyclinghof entsorgt oder im Handel zurückgegeben werden. Auch in die Restmülltonne dürfen sie nicht!

Was passiert, wenn ich etwas Falsches in die Gelbe Tonne werfe?

Fehlwürfe erschweren das Recycling und können dazu führen, dass der gesamte Inhalt nicht verwertet werden kann. Deshalb ist die richtige Abfalltrennung auch bei der Sammlung über die Gelbe Tonnen sehr wichtig. Nach Erfahrungen in anderen Gebieten kann bei Falschbefüllung z.B. eine Nachsortierung durch die Nutzer verlangt werden.

Wie groß ist die Gelbe Tonne?

Die Gelbe Tonne fasst standardmäßig 240 Liter, ist also so groß wie die Papiertonne. Für große Wohnanlagen werden in der Regel 1100-Liter-Großbehälter aufgestellt.

Wie sieht die Gelbe Tonne aus?

Die Gelbe Tonne hätte voraussichtlich einen schwarzen Korpus mit einem gelben Deckel.

Was kostet die Gelbe Tonne?

Die Gelbe Tonne selbst kostet Sie nichts. Allerdings würden die Müllgebühren um etwa 10 Euro pro Jahr und Haushalt ansteigen, da für den ZAW die Kostenerstattungen für die bisherige Sammlung auf Recyclinghöfe entfallen würde.

Muss ich eine Gelbe Tonne nehmen?

Abfalltrennung ist Pflicht – auch ohne verbindlichen Anschluss- und Benutzungszwang für die Gelbe Tonne gäbe es keine alternative Entsorgungsmöglichkeiten. In der Regel ist aber z.B. eine gemeinsame Nutzung mit einem Nachbarn möglich.

Muss ich dann noch zum Recyclinghof fahren?

Das hängt davon ab, was zur Entsorgung gerade ansteht: Glas, Grüngut, Metallschrott, Sperrmüll, Elektrogeräte oder Problemabfälle wie Lacke und Batterien müssten Sie weiterhin zum Recyclinghof bringen.

Wer wäre für die Aufstellung der Gelben Tonne zuständig?

Die Bereitstellung und Aufstellung der Gelben Tonne würde durch die von den Dualen Systemen beauftragten Entsorgungsunternehmen – nicht durch den ZAW erfolgen.